E-­Werkstatt: Neues Kompetenzzentrum

Pünktlich zum Jahreswechsel wurde im Zentrallager Buttisholz (LU) das neue Kompetenzzentrum für die Reparatur von Hochvolt-Batterien in Betrieb genommen. Künftig werden hier Module und Zellen ersetzt und repariert. Franz Wey und Martin Joller, bei der hostettler autotechnik ag zuständig für Technik und Aftersales, haben sich intensiv in das Thema eingearbeitet. Um Praxis-Erfahrung zu sammeln haben sie die ersten «Operationen am offenen Herzen» – der offenen Batterie – durchgeführt. Im Interview erzählen sie uns von ihren Erfahrungen.

Wie war es für euch, zum ersten Mal Hand an einer offenen Batterie anzulegen?
Martin Joller: Zugegeben, mir war anfänglich schon etwas mulmig. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran, aber die Konzentration bleibt hoch. Franz Wey: Durch die diversen Schulungen und auch den Kurs an der Universität in Montreal waren wir gut vorbereitet. Ich habe mich gefreut, dieses Wissen nun mal in der Praxis anzuwenden.

Richtiges Messen und die Daten interpretieren sind der Schlüssel zur erfolgreichen Reparatur.

Was war die Aufgabe eures ersten Einsatzes?
Franz Wey: Wir haben an verschiedenen JAC e-S2 jeweils ein Batterie-Modul ausgetauscht. Wenn in der Praxis Probleme mit den Batterien auftauchen, sind meist nur einzelne Zellen oder Module beschädigt. Dies kann dazu führen, dass Fehlermeldungen ausgegeben werden, das Fahrzeug nicht mehr richtig ladefähig ist oder die Batterie nicht mehr ihre volle Kapazität aufweist. Martin Joller: Für den Austausch haben wir erst die Batterie vom Fahrzeug getrennt und demontiert, bevor wir das entsprechende Modul ausbauen konnten. Anschliessend mussten wir die Spannung des neuen Moduls exakt nivellieren und angleichen, bevor wir es wieder verbauen konnten.

Was hat euch dabei vor die grösste Herausforderung gestellt?
Martin Joller: Der schwierigste Teil bestand darin, die Spannung der neuen Module exakt zu nivellieren. Wenn dieser Prozess nicht exakt ausgeführt wird, ergeben sich anschliessend Fehlermeldungen, welche erst nach dem Zusammenbau entdeckt werden. Franz Wey: Grosse Aufmerksamkeit muss auch dem Kühlkreislauf der Batterie geschenkt werden. Dieser muss nach der Montage der neuen Module befüllt, sorgfältig entlüftet und auf seine Dichtheit geprüft werden.

Und wie geht es in der E­-Werkstatt weiter?
Martin Joller: Wir sind bereit für weitere Fahrzeuge. Natürlich wünschen wir allen JAC-Fahrerinnen und -Fahrern tadellos funktionierende Batterien. Sollte aber doch etwas repariert werden müssen, sind wir einsatzbereit. Franz Wey: Interessant wird es auch sein, unsere Erfahrungen an Fahrzeugen anderer Marken anzuwenden.

Nicht nur Herausforderungen mit High­tech
René Köchli, Leiter Category Management, hat das Projekt E-Werkstatt von Anfang an unterstützt und tüftelt mit seinem Team schon am nächsten Projekt. Eine Anhängerkupplung für den JAC. «Als wir den Wunsch für eine Vorrichtung für einen Fahrradträger äusserten, haben uns die chinesischen Ingenieure erstmal mit grossen Augen angeschaut», erzählt Köchli. Denn wer braucht einen Fahrradträger, wenn man ein Auto hat? In China fährst du entweder Fahrrad oder Auto. Ein Fahrrad «Huckepack» auf dem Auto? Undenkbar.