Motorsport im Fokus

Nicht nur die Moderatorin Cyndie Allemann, Rennfahrerin und Expertin der TV-Sendung «Grip», hat bei den «AutotechnikDays» Benzin im Blut, sondern auch zwei spannende Podiumsgäste. Der dreifache Le-Mans-Sieger und zweifache FIA Langstreckenweltmeister Marcel Fässler ist in Luzern genauso vor Ort wie Flavio Helfenstein, Weltmeister in Automobiltechnik 2011, der mit seiner Firma Helftech Engineering inzwischen Produkte für den Motorsport entwickelt. Alle Informationen sowie die Anmeldung finden Sie auf www.autotechnikdays.ch

Audi-Pilot Marcel Fässler zwischen seinen Einsätzen bei einem WEC-Langstreckenrennen im Gespräch mit seiner Rennfahrerkollegin und Moderatorin an den «Autotechnik Days» 2020, Cyndie Allemann.

Herr Fässler, Sie wurden kürzlich zusammen mit Ihren Audi-Teamkollegen André Lotterer und Benoit Tréluyer in die «FIA Hall of Fame» aufgenommen. Wie wichtig sind solche Ehrungen für Sie? Marcel Fässler, Rennfahrer: Es ist eine ganz besondere Ehre, in einem so prominenten Kreis aufgenommen zu werden. Natürlich auch eine Bestätigung für das, was meine Teamkollegen André, Ben und ich in der Langstrecken-WM zusammen erreicht haben.

Sie standen 2019 mit dem Audi R8 LMS in der GT-Meisterschaft und bei Langstreckenklassikern im Einsatz und bestritten mit der Corvette C7.R diverse Rennen der amerikanischen zur IMSA-Langstreckenrennen-Serie. Welche Einsätze sind für 2020 geplant? Und welche Ziele haben Sie sich gesetzt? Mein Programm für dieses Jahr sieht sehr ähnlich aus wie 2019. Der Fokus liegt klar auf den wichtigen 24-Stunden-Klassikern wie Le Mans und Nürburgring. Das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring ist zudem der einzige Klassiker, den ich noch nicht gewinnen konnte. Es wäre schön, wenn dies noch klappen würde.

Sie gehören zu den erfolgreichsten Autorennfahrern der Schweiz, einem Land ohne eigene Rennstrecke, wie haben Sie zum Motorsport gefunden? Und was braucht es heute, um im Motorsport Fuss zu fassen? Nebst Talent sehr viel Durchhaltewillen, Ehrgeiz und ein gut organisiertes Umfeld, das die Kontakte zu den richtigen Leuten im Motorsport hat. Und was natürlich sehr hilfreich ist, wenn man schon gute Sponsoren mitbringen kann.

Sie treten bei den «Autotechnik Days» auf. Was sind Ihre wichtigsten Botschaften? Ich werde über meine Erfahrungen im Rennsport sprechen. Da möchte ich noch nicht zu detailliert werden.

Flavio Helfenstein wurde 2011 Weltmeister in «Automotive Technology» und hat inzwischen mit seinem Bruder eine eigene Motorsportabteilung aufgebaut.

Herr Helfenstein, Sie sicherten sich 2011 den Titel als bester Automobil-Mechatroniker der Welt. Was hat Ihnen dieser WM-Titel gebracht? Flavio Helfenstein, Geschäftsführer Helftec Engineering: Vom Titel habe ich vor allem in Bezug auf die Glaubwürdigkeit meiner Fähigkeiten profitieren können, was im Umgang mit Kunden ein Vorteil ist. Egal, in welcher Sparte oder mit welchen Personen man zu tun hat, alle können sich unter einem WM-Titel etwas vorstellen. Das geht über die fachliche Qualifikation hinaus. Die Leute wissen, dass es auch Biss und Beharrlichkeit für den Titel braucht. Von daher hat er mir sicherlich geholfen. Zudem konnte ich auf dem Weg zum Weltmeistertitel zahlreiche Kontakte knüpfen.

Sie gründeten 2014 mit Helftec Engineering eine eigene Motorsportabteilung. Reichten die Herausforderung im familieneigenen Garagenbetrieb nicht mehr? Helftec habe ich zusammen mit meinem Bruder Guido aufgebaut. Wir wollten damals nicht nur einfach den elterlichen Betrieb übernehmen, sondern hatten den Ehrgeiz, noch etwas Eigenes aufzubauen. Wir hatten festgestellt, dass es in der Schweiz einen Markt für Motorsportentwicklungen gibt. Zudem haben wir beide auch Spass daran. Während ich mich um die Leitung, die Konstruktion und den Bau der Fahrzeuge kümmere, ist mein Bruder für die Steuergerätprogrammierung und die Prüfstandläufe zuständig. So ergänzen wir uns gut. Ausserdem haben wir damit für unseren Familienbetrieb ein zweites Standbein aufbauen können.

Sie treten bei den «Autotechnik Days» auf. Was sind Ihre wichtigsten Botschaften? Spontan sind es zwei. Erstens: Selbst in der heutigen Zeit kann man als junger Garagist noch etwas erreichen und aufbauen, denn gute Arbeit ist weiterhin gefragt. Zweitens: «Swissness» hat seine Vorteile, selbst wenn man der internationalen Konkurrenz ausgesetzt ist. Man kann sich mit ihr messen, wenn man Qualität bietet und selbst nicht stehen bleibt.

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