DPF-Fehler richtig erkennen: Mehr als nur ein Filterproblem
Hohe Partikelwerte deuten nicht zwangsläufig auf einen defekten Dieselpartikelfilter hin. Eine sorgfältige und systematische Diagnose ist unerlässlich – andernfalls wird der neu eingebaute Filter schnell wieder zum Problem. Um Werkstätten bei der Fehlersuche gezielt zu unterstützen, hat die hostettler autotechnik ag in Zusammenarbeit mit ihren Lieferanten eine praxisorientierte Checkliste zur DPF-Diagnose entwickelt. Sie hilft dabei, alle relevanten Komponenten im Umfeld des Filters zuverlässig zu überprüfen.
Seit der Einführung der Partikelmessung im Rahmen der Abgasuntersuchung zeigt sich in der Werkstattpraxis: Ein hoher Messwert ist nur selten allein auf einen defekten Dieselpartikelfilter zurückzuführen. Häufig liegt die Ursache tiefer – etwa im Verbrennungsprozess oder in der Motorperipherie. Eine strukturierte Diagnose, gestützt auf Echtzeitdaten und eine systematische Checkliste, ist daher unerlässlich. Denn nur wer die wahren Ursachen erkennt, verhindert kostspielige Fehler und sorgt für nachhaltige Reparaturergebnisse.

Praxistipps für die Diagnose
Das Partikelmessgerät zeigt zu hohe Werte an – also Filter tauschen und alles wird gut? Die Praxis der letzten Monate seit der Einführung der Partikelmessung hat gezeigt, dass es nicht so einfach ist. Natürlich kann ein Partikelfilter durch hohe Temperaturen oder gefrierendes Kondenswasser zerstört werden. Auch eine falsche Zwangsregeneration oder nicht korrekt angewendete Filterreinigungssysteme können die Funktion des Filters beinträchtigen. Genauso gut kann das Problem im Verbrennungsprozess liegen.
Eine Faustregel kann helfen, die Fehlersuche am richtigen Ort zu starten: Misst man bereits bei der Leerlaufmessung mehrere Millionen Partikel pro cm³, so weist das darauf hin, dass es tatsächlich am Filter liegen muss. Abweichungen unter einer Million sind eher dem Verbrennungsprozess zuzuordnen. In diesem Fall wird eine vorgängig korrekt durchgeführte Wartung unumgänglich. Hilfreich sind die Echtzeitdaten betreffend EGR-System, Luftmassen- oder Düsenkorrekturwerte. Diese können mit dem Diagnosegerät ausgelesen und beurteilt werden. Anschliessend drängt sich auch eine Ansaugrohr-, Düsen- und Motor-Innenreinigung auf. Dies darf man nicht ausser Acht lassen, denn heutige Motorenkonzepte sind sehr komplex. Als Abschluss folgt eine mithilfe des Diagnosegerätes erzwungene Filterregeneration. Auch wenn jetzt noch immer kein guter Messwert herauskommt, liegt die Ursache nicht zwingend beim Dieselpartikelfilter. Erst wenn die Werte nach einer ausgiebigen Probefahrt im Anschluss an die Reinigung noch immer nicht in Ordnung sind, wird der Tausch des Dieselpartikelfilters unumgänglich.


Checkliste hilft bei der DPF-Diagnose
Mit einer speziell für die Werkstatt entwickelten Checkliste unterstützen die hostettler autotechnik ag Werkstätten dabei, die Ursache für zu hohe Partikelemissionen richtig zu diagnostizieren. Die Erfahrung hat gezeigt, dass das Problem in vielen Fällen nicht im Filter selbst, sondern in der Peripherie liegt. Wird dann nur der Filter gewechselt, ohne die ursprüngliche Ursache des Problems zu beheben, kann der neue Filter schon nach kurzer Zeit wieder defekt sein, sich zusetzen oder gar nie funktionieren.